9 Schritte bis zur Autonomie

Die nachfolgenden Schritte sollen Ihnen helfen sich Ihre Wohnsituation unter den verschiedenen Gesichtspunkten zu betrachten. Sie benötigen nicht unbedingt alle Anforderungen für Ihre individuelle Lösung.

Wir betreuen und begleiten Sie bei den Entscheidungen, der Konzeptionierung, der Planung und der Umsetzung Ihr Heim wieder souverän bewohnen zu können.

Schritt 1: Diese Normen entscheiden

Dass barrierefrei eingerichtete Häuser und Wohnungen diesem Standard tatsächlich gerecht werden, wird durch entsprechende Zertifizierungen überprüft und festgehalten. Die bisherigen Normen zum barrierefreien Bauen wurden zum letzten Mal in den Jahren 1992sowie 1996 und 1998 novelliert. Doch mit den Teilen 1 und 2 der DIN 18040 erhält diese komplexe Thematik nunmehr wesentliche Neuerungen. Inwieweit die Immobilien den Ansprüchen an die Zertifizierungen im Einzelnen gerecht werden, überprüfen Fachplaner, die speziell für die Überprüfung der DIN-Normen ausgebildet werden.

Der Leitfaden für barrierefreies Bauen im Bereich Bewegen umfasst vier Aspekte:
- ebener und stufenloser Zugang
- im gesamten Wohnbereich sind die Durchgangsbreiten, auch bei Türen, ausreichend, mindestens 80 cm auszuführen
- in strategischen Bereichen müssen die Bewegungsflächen einen Durchmesser von 150 cm aufweisen
- alle notwendigen Bedienelemente sollten in erreichbarer Höhe, zwischen 80 und 110 cm liegen.

Für barrierefreies Bauen sind noch andere Anforderungen zu erfüllen, die einen größeren Bewegungsraum schaffen und vor allem Türen, Rampen sowie Treppen betreffen und beispielsweise einen Handlauf oder andere Aufstiegshilfen beinhalten.

Schritt 2: Fragestellung 'Bewegen'

Wenn Sie alle oben aufgeführten Bedingungen für Ihren gesamten Lebensraum erfüllt sehen, benötigen Sie keine weitere Hilfe.

In bestehenden Gebäuden, die nicht nach den Regeln für barrierefreies Wohnen oder behindertengerecht eingerichtet sind, ist es nicht immer möglich die Normen vollständig umzusetzen. Besondere Lösungen sind erforderlich, um die Bewegungs- und Lebensabläufe trotzdem zu ermöglichen und zu optimieren.


Eine komplexe und ganzheitliche Konzeptionierung, Planung und Umsetzung ermöglicht es den hohen Stellenwert der Bewegungsfreiheit zu erhalten. Die Lösungen reichen von den technisch notwendigen Maßnahmen bis zu „Luxus“-Varianten, aber auch über andere Lebensformen können Lösungen gefunden werden.

Schritt 3: Anforderungen Heimkommen


Der Zugang zum Wohnbereich, die Zufahrt zum Haus, die Treppe zur Garage und viele andere Hindernisse können sich in den Weg stellen, wenn die Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt sind. Über Rampen, Treppen lifte, Aufzüge kann man sich Abhilfe schaffen. Ebenengleiche Zugänge über neue Erschließungen auf dem eigenen Grundstück, eine Lichtsteuerung für den Zugang und im gesamten Haus, ein elektronisches Sicherheitssystem für Türen und Fenster können das Leben erleichtern.

Schritt 4: Anforderungen Bad und Toilette


Hier fällt es am frühesten auf, dass man sich nicht mehr gefahrlos im Bad bewegen kann. Der Waschtisch ist nicht mit einem Rollstuhl zu unterfahren, damit man das Waschbeckenerreichen kann, um sich die Hände waschen. In Sitzposition kann man sich im Spiegel nicht sehen. Der Einstieg in die Badewanne ist nicht mehr möglich. Die Toilette ist zu niedrig.

Die Lösungsvielfalt für diese Bereiche ist besonders groß. Die richtige und notwendige Lösung ist in Abstimmung mit der gesamten Raumsituation und den Anforderung an die Bewegungseinschränkung zu finden.

Schritt 5: Anforderungen Wohnen und Schlafen


Das Bett ist zu niedrig, um einfach aufstehen zu können. Die oberen Fachböden im Kleiderschrank sind unerreichbar hoch. Es ist kein Platz um mit dem Rollstuhl ans Bett zu fahren. Das Aufstehen aus dem noch so bequemen Fernsehsessel ist nicht mehr möglich. Es wäre schön, nicht aufstehen zu müssen, am das Licht anzuschalten.

Die Anforderungen an die Wohnräume sind mit der Einrichtung, wie ein höhenverstellbares Bett, ein Fernsehsessel mit Aufstehhilfe, ..., lösbar. Gebäudeautomation hilft bei der Bedienung von Licht und sicherheitsrelevanten Elementen, wie Verschluss der Außentüren und Rollläden, Bewegungsmelder für die Überwachung von Bewegungsbildern, u.v.m..

Schritt 6: Anforderungen Küche


Im Bereich Küche sin d Benutzbarkeit und Sicherheit die maßgeblichen Merkmale, die zu beachten sind. Kann der Rollstuhlfahrer am Herd den heißen Topf herunternehmen oder ist das Geschirr im Oberschrank erreichbar. Ist der Herd ausgeschaltet?

Auch hier ist die Lösungsvielfalt sehr groß, jedoch hat sie auch ihren Preis. Betrachtet man die Notwendigkeiten, wie die Unterfahrbarkeit der Arbeitsfläche in den Bereichen Spülen und Kochen für Rollstuhlfahrer, ausreichend Bewegungsfreiheit Rollator oder Rollstuhl und die Erreichbarkeit der Küchengegenstände so sind auch günstigere Lösungen möglich. Die Automation im Bereich Küche kennt ansonsten kaum Grenzen.

Schritt 7: Anforderungen interne Infrastruktur

Die täglichen Abläufe in Haus und Garten werden immer schwerer oder nicht mehr zu bewältigen. Die Reinigung der Wohnung, Fenster putzen, die Wartung der Haustechnik, der Unterhalt des Hauses, die Gartenpflege, ... sind Arbeiten die man durch verschiedene Dienstleister erledigen lassen kann.

Wir erarbeiten und organisieren hierfür ein individuelles Gesamtprogramm.

Schritt 8: Anforderungen Versorgung

Der Einkauf von Lebensmitteln, Kleidung und sonstigen Dingen des Lebens, sowie die Fahrt zum Arzt, zum Krankenhaus oder zur Physiotherapie sind zu organisieren. Eine Pflegehilfe ist eine Lösung, die als Pflegedienst oder Pfleger|in stundenweise zur Verfügung stehen oder es ist eine 24h-Hilfe im Haus erforderlich. Die entsprechenden Einrichtungen im Haus sind zu berücksichtigen und gegebenenfalls zu schaffen.

Schritt 9: Anforderungen Ansprache und wertvolle Beschäftigung

Aufgaben zu haben ist man sein Leben lang gewohnt, jetzt besteht die Möglichkeit sich Aufgaben aussuchen zu können, die Freude machen und für andere sehr wertvoll sind. Hiermit hat man Ansprache und das Gefühl des „gebraucht Werdens“. Die gegenseitige Hilfe von „Jung und Alt“ ist in vielen Bereichen, wie bei Lernhilfe, Kinderbetreuung, Kochen für die Familie, nicht nur die echte, sondern auch eine kostengünstige Alternative zu denen der öffentlichen Stellen.