Beispielplanung

Auf Grund der Bild- und Persönlichkeitsrechte ist es schwierig Referenzen zu veröffentlichen. Damit wir die Abläufe und Vorgänge, die für die Anpassung eines Hauses nötig sind zeigen können, stellen wir hier ein Musterprojekt für ein reales Haus vor.


1. Objektbeschreibung
Das kleine Einfamilienhaus in Hanglage hat ein „Eingangsgeschoss“, ein „Wohngeschoss“ und ein bedingt nutzbares Dachgeschoss. Der Zugang ist über das untere Geschoss, aus dem Wohngeschoss kommt man in den Garten. Das Haus wurde in drei Abschnitten gebaut. Das ursprüngliche Haus (1957) bestand aus einem Teil des Wohngeschosses, einer Teilunterkellerung und einem nicht ausgebauten Dach. In der ersten Anbauphase (1992) wurde Richtung Westen im Wohngeschoss ein Raum, im Eingangsgeschoss ein Raum und ein Duschbad, eine Verbindungstreppe zwischen den Geschossen und eine schmale Holztreppe in das Dachgeschoss ergänzt. In der zweiten Anbauphase (2004) wurde die Südterrasse mit einem bewohnbaren Wintergarten überbaut. Die Fußbodenhöhen im Wohngeschoss sind bei den Anbauten um eine Steigung tiefer.


2. Erstgespräch
Es liegen meistens nur unzureichende planliche Unterlagen vor, die Übereinstimmung mit dem Istzustand ist nicht überall gegeben.


Schritt 1 Normen: Bei der Erstellung des Hauses ist nicht auf Barrierefreiheit und Rollstuhlfähigkeit geachtet worden. Es müssen Lösungen außerhalb der Normen gefunden werden, um zum Beispiel mit einer Bewegungseinschränkung das Haus weiterhin nutzen zu können.

Schritt 2 Bewegen: Durch die Hanglage ist es ohne Hilfsmittel kaum möglich die Höhenunterschiede im Haus und auch um das Haus zu überwinden. Die Höhenunterschiede im Wohngeschoss, die Anbauten sind jeweils um eine Steigung tiefer, eine Türschwelle zum Schlafzimmer, ein zu schmaler Zugang ins Bad, keine ausreichenden Bewegungsflächen im Bad und Toilette, der Zugang zur Terrasse im Garten ist nicht barrierefrei, und vieles mehr sind schwer zu benutzen.


Schritt 3 Heimkommen: Die Zufahrt/der Zugang über die Bergsituation und der enge Zugang im Eingangsgeschoss erschweren die Möglichkeit mit einem Auto vor den Eingang zu fahren und aussteigen zu können. Die Innentreppe ist schmal hat keinen Handlauf und stimmt im Trittmaß nicht.


Schritt 4 Bad/Toilette:

Bad: der Zugang ist zu schmal für einen Rollstuhl oder Rollator. Die Bewegungsflächen im Bad sind sehr klein, die Unterfahrbarkeit des Waschtisches ist mit einfachen Mitteln zu erreichen, der Spiegel ist groß genug um sich auch sitzend betrachten zu können. Die Badewanne ist durch die zu kleine Bewegungsfläche nicht zu benutzen.

Toilette (separater Raum): die Bewegungsfläche ist sehr gering, die Toilettenhöhe ist relativ hoch/eventuell ausreichend.


Schritt 5 Wohnen/Schlafen:
Wohnen: das Wohnzimmer ist über eine Stufe nach unten vom zentralen Esszimmer zu erreichen.


Schlafen: zwischen dem zentralen Esszimmer und dem Schlafzimmer ist eine Türe mit Schwelle, die lichte Türbreite ist mit 77cm schmal. Die Bewegungsräume um das Doppelbett (Breite bis 1,80m) sind ausreichend. Die Betthöhe (40 cm) ist zu niedrig. Nicht alle Bereiche im Schrank sind aus einer sitzenden Position bzw. ohne Trittleiter zu erreichen.


Schritt 6 Küche:
Die Arbeitsfläche, das Spülbecken und der Kochstelle sind nicht unterfahrbar, der Bewegungsraum zwischen den Arbeitsflächen ist mit 90cm schmal. Die Erreichbarkeit der Gegenstände im Regal über der Spüle ist aus einer sitzenden Position nicht erreichbar. Der Vorratsraum ist nicht mit einem Rollstuhl/Rollator befahrbar.


Schritt 7 interne Infrastruktur:

Durch die zweigeschossige Anlage ist die Treppe zwischen den Geschossen zu überwinden. Der Waschraum und die Einrichtungen der Haustechnik sin im unteren Geschoss. Zum Thema Sicherheit sind keine Maßnahmen vorhanden, wie z.B. Lichtsteuerung, interne Überwachungseinrichtung, „Fenster und Türen zu“, Abschaltautomatik der Kocheinrichtungen, ... . Das Dachgeschoss ist nur über eine schmale Holztreppe erreichbar. Im Eingangsgeschoss besteht die Möglichkeit ein Appartement mit Bad einzurichten.


Schritt 8 Versorgung:
Durch die Lage am Hang ist es schwierig aus dem Haus zu bewegen. Ein ebenes aus dem Haus gehen ist nicht möglich. Eine Hilfe für die Besorgungen, für Azrtbesuche, ... ist erforderlich.

Schritt 9 Ansprache:
Für die Hilfen im täglichen Leben und der damit verbundenen Ansprache kann die Wohnmöglichkeit im Appartement genutzt werden.

3. Weitere Vorgehensweise
Nachdem im Erstgespräch die ersten Ideen entwickelt wurden, muss jetzt das konkrete Projekt definiert werden.
Hierzu wird das Budget für die Kosten und die Zeit ermittelt, auf dieser Basis werden die einzelnen Maßnahmen festgelegt und geplant.

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